Sonntag, 22. August 2010
Rhea-Lexikon: A wie After-Besuch-Blues
Definition: Der After-Besuch-Blues tritt nur nach Besuchen- genauer gesagt nach der Abreise von Gästen auf, die mindestens zwei Tage im eigenen Heim einquartiert waren.

Mögliche Symptome: Ein eigenartiges Gefühl von Leere, ein "Sich-fremd-fühlen-in-der-eigenen-Wohnung", Fernweh, Vermissen des Trubels/ übertrieben scheinende Wahrnehmung der Ruhe als unangenehm (Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit).

Entstehung: Entgegen der sonstigen Gewohnheiten unternimmt man mehr, wenn Freunde zu Besuch kommen. Eventuelle (Klein-)Kinder sorgen für zusätzliche Beschäftigung bei bis dahin kinderlosen Gastgebern. Wenn dann nach der Abreise wieder der Alltag einkehrt, empfinden letztere den Wechsel als besonders abrupt und benötigen erst einige Zeit, um sich wieder dem täglichen Leben genau so stark widmen zu können wie vor dem Besuch. Der Aufenthalt der Freunde im eigenen Heim wird jedoch im Ganzen gesehen meist als positiv bewertet; nur selten sind die Gastgeber wirklich froh, wenn die Freunde wieder die Heimreise antreten.

Therapie: Entweder gleich nach der Abreise Aufnahme des vorher ausgeübten Berufes in Vollzeit (wirkt am besten) oder Ablenkung mittels anderer Tätigkeiten (bringt zunächst nur eine vorüber gehende Besserung). Für eine vollständige Genesung vom After-Besuch-Blues ist aber auch vor allem viel Zeit nötig; langsam fühlt sich das "(Allein-)Zuhause-Sein" dann wieder "normaler", wie vor dem Besuch an.

text by s.c.h.

... link (0 Kommentare)   ... comment