Montag, 14. März 2011
Bangen, hoffen, zittern
Es gibt Dinge, die können wir Menschen nicht beeinflussen. Es gibt Szenarien, mit denen wir nicht einmal in unseren größten Albträumen gerechnet hätten. Die Wirklichkeit ist manchmal wie ein Rennwagen, der an uns mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit vorbei donnert und danach ganz schön alt aussehen lässt.

Wahrscheinlich dauert es noch eine ganze Weile, bis wir uns von dem Schreck erholt haben und das ganze Ausmaß von Leid und Zerstörung begreifen können. Bis dahin heißt es aber zittern und bangen, dass nicht doch das bisher schlimmst mögliche Denkbare eintrifft und viele weitere Menschenleben ausgelöscht und gefährdet werden.

Denn auch wenn es manchmal anders scheint, können wir der Natur keine Kampfpause aufzwingen, keine Zeit zum Verschnaufen abringen. Schon gar nicht, wenn wir weiterhin mit dem atomaren Feuer spielen und uns dann wundern, wenn wir uns eines Tages gehörig daran die Finger verbrennen. Denn beherrschen können wir immer noch nicht alles- auch wenn wirs manchmal gerne anders hätten oder es uns zeitweilig so vorkommen mag. Uns bleibt nichts anders, als zwischen bangen und zittern auch der Hoffnung einen Platz einzuräumen- vielleicht kann das Schlimmste noch vermieden werden, werden manche Vermisste noch lebendig gefunden und bleiben manche Gebäude inmitten der Trümmerwüste noch stehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

(Auch die auf einen baldigen Ausstieg aus der Energieerzeugung durch Atomkraft. Darauf, dass uns unsere Kinder nicht einmal fragen müssen: "Warum habt ihr um die Risiken gewusst und nichts getan um die große Katastrophe abzuwenden?")

text by s.c.h.

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