Sonntag, 27. Juni 2010
Die vergessen geglaubte, gute alte Zeit oder: Ein bittersüßes seeliges Lächeln
dark_diamond, 13:22h
Die wilden Nächte, in der man als junger Mensch gerne lange in allen möglichen Lokalitäten abhängt und meist bis frühmorgens tanzt, habe ich eigentlich schon länger hinter mir gelassen.
Aber noch reizt es mich manchmal, die guten alten Zeiten noch einmal auferstehen zu lassen. Und so machte ich mich am Freitagabend zu einer Reise ins Ungewisse auf.
Den letzten Zeitsprung hatte ich gerundete drei Monate vorher gewagt- und er hatte sich als ein Schlag ins Wasser erwiesen. Das Publikum im Club war mir großteils überhaupt nicht mehr bekannt, auch ihren Kleidungsstil fand ich gewöhnungsbedürftig- zu meinen Zeiten herrschten hier noch andere Sitten. Den überwiegenden Teil der gespielten Musik fand ich auch schrecklich, der Rest bestand aus mindestens fünf Jahre alten Liedern (kann jemand dem DJ nicht wenigstens eine aktuelle CD besorgen?!?). Kurzum: Allen Bemühungen sich zu amüsieren zum Trotz blies mein Göttergatte schon bald zum Rückzug, dem ich mich dann auch irgendwie gerne anschloss.
Also waren meine Erwartungen für dieses Mal deutlich reduziert- eigentlich hatte ich gar nichts mehr erwartet. Noch schnell einen Freund ins Auto gepackt und los gings.
Zwar wollte der Typ an der Kasse nicht einmal mehr meinen Ausweis sehen (geschah zu Zeiten meines regelmäßigen Besuches trotzdem jede einzelne Woche), doch die aus dem Innern des Gebäudes dringende Musik besänftigte mich wieder: Ich hatte wirklich geglaubt, die guten alten Zeiten wären für immer vorbei und müssten nun endlich in die Mottenkiste gepackt werden. Süße Erinnerungen!
Leider mussten wir auch feststellen, dass Vieles sich geändert hatte: Manche alten Bekannten waren plötzlich verheiratet, die meisten nach mehreren Jahren kaum wiederzuerkennen. Und manche fehlten einfach, einen Bekannten mussten wir gar schon beerdigen. Das schmerzte.
In diesen Bittersüßschmerz mischte sich aber dann bald eine schöne weiche Wolke verschiedener Alkohol ein, und ich genoss nur noch.
Perfekt war der Abend dann, als der DJ auf meine Anfrage fast prompt "unser Lied" spielte. Augen zu, mitsingen, Kraft schöpfen- der perfekte Moment. Und die Erkenntnis: Die gute alte Zeit wird nie wiederkehren- aber mit einigen Abstrichen kann man sie doch noch ein wenig nachempfinden. Was bleibt, ist der schön weich alkoholumwolkte Bittersüßschmerz und ein seelig-glückliches Lächeln auf den Lippen.
text by s.c.h.
Aber noch reizt es mich manchmal, die guten alten Zeiten noch einmal auferstehen zu lassen. Und so machte ich mich am Freitagabend zu einer Reise ins Ungewisse auf.
Den letzten Zeitsprung hatte ich gerundete drei Monate vorher gewagt- und er hatte sich als ein Schlag ins Wasser erwiesen. Das Publikum im Club war mir großteils überhaupt nicht mehr bekannt, auch ihren Kleidungsstil fand ich gewöhnungsbedürftig- zu meinen Zeiten herrschten hier noch andere Sitten. Den überwiegenden Teil der gespielten Musik fand ich auch schrecklich, der Rest bestand aus mindestens fünf Jahre alten Liedern (kann jemand dem DJ nicht wenigstens eine aktuelle CD besorgen?!?). Kurzum: Allen Bemühungen sich zu amüsieren zum Trotz blies mein Göttergatte schon bald zum Rückzug, dem ich mich dann auch irgendwie gerne anschloss.
Also waren meine Erwartungen für dieses Mal deutlich reduziert- eigentlich hatte ich gar nichts mehr erwartet. Noch schnell einen Freund ins Auto gepackt und los gings.
Zwar wollte der Typ an der Kasse nicht einmal mehr meinen Ausweis sehen (geschah zu Zeiten meines regelmäßigen Besuches trotzdem jede einzelne Woche), doch die aus dem Innern des Gebäudes dringende Musik besänftigte mich wieder: Ich hatte wirklich geglaubt, die guten alten Zeiten wären für immer vorbei und müssten nun endlich in die Mottenkiste gepackt werden. Süße Erinnerungen!
Leider mussten wir auch feststellen, dass Vieles sich geändert hatte: Manche alten Bekannten waren plötzlich verheiratet, die meisten nach mehreren Jahren kaum wiederzuerkennen. Und manche fehlten einfach, einen Bekannten mussten wir gar schon beerdigen. Das schmerzte.
In diesen Bittersüßschmerz mischte sich aber dann bald eine schöne weiche Wolke verschiedener Alkohol ein, und ich genoss nur noch.
Perfekt war der Abend dann, als der DJ auf meine Anfrage fast prompt "unser Lied" spielte. Augen zu, mitsingen, Kraft schöpfen- der perfekte Moment. Und die Erkenntnis: Die gute alte Zeit wird nie wiederkehren- aber mit einigen Abstrichen kann man sie doch noch ein wenig nachempfinden. Was bleibt, ist der schön weich alkoholumwolkte Bittersüßschmerz und ein seelig-glückliches Lächeln auf den Lippen.
text by s.c.h.
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