Donnerstag, 16. September 2010
Ach, wie fliegt die Zeit dahin...
Alle Jahre wieder passiert es, einfach so: Irgendwann ändert sich dann die Zahl, die die seit der eigenen Geburt vergangene Zeit beziffert, und- schwupps- ist man etwas älter geworden.

Bisher habe ich mich immer auf meine Geburtstage gefreut- und ich muss zugeben, vor allem auf die Geschenke. Leider werden die- so wie die Zahlen der Jahre seit meiner Geburt immer größer werden- im Laufe der Zeit langsam, aber sicher immer weniger. Schade, ist es doch unglaublich schön, sich wie ein Kind über Dinge zu freuen, die man noch kaum unter der Verpackung ertasten kann und die gleich in meinen Besitz übergehen werden.

Während die Zeit so an mir vorbei und um mich herum fliegt, habe ich also die Grenze erreicht, ab der man endgültig erwachsen ist und wohl definitiv nicht mehr zu den Teenagern gezählt wird. Obwohl, die habe ich eigentlich schon letztes Jahr überschritten, wenn ich es mir genauer überlege. Macht nix, ist auch egal. Dann halt nicht (mehr).

Das Wichtigste bei all den Zahlenspielen aber: Man ist immer so alt, wie man sich fühlt. In 99 Prozent der Fälle fühle ich mich aber immer noch- gottseidank?- jung. Jünger jedenfalls als die Assoziationen, die ich mit meinen jeweiligen Alterszahlen verbinde, hergeben; vielleicht habe ich das Kind in mir und den jugendlichen Geist auch nur gut genug konserviert.
Wobei ich eigentlich keine Angst vor dem Altern an sich habe- schließlich kann diesem Prozess bisher noch niemand entrinnen. Aber ich denke, ich werde auch diesen Weg in Würde zu gehen wissen, ohne Liftings, Botox und Co., die den Verfall nur verzweifelt aufzuhalten versuchen und ab einem gewissen Punkt doch kläglich versagen. Illusion statt Arrangement mit der Realität, mit nachfolgendem Zerbrechen an Letzterer. Wobei die Illusion natürlich immer die leichtere Wahl ist.

Wie auch immer- der nächste mehr oder weniger "groß" zu feiernde Geburtstag ist dann in ein paar Jahren mein Dreißiger. Aber der aktuelle wird auch schön- im kleinen Freundeskreis- gefeiert werden. Wobei ein Jahr mehr auf dem Buckel für mich beileibe kein Grund ist, mich verzweifelt über den unaufhaltsamen Lauf der Zeit mit Unmengen an Alkohol vollaufen zu lassen.

Auf die Suche nach neuen Falten im Gesicht bin ich bisher jedenfalls noch nicht gegangen, und wer mir zum Geburtstag irgend welche Anti-Age-Produkte anschleppt, wird damit erbarmungslos selbst mumifiziert-das war keine Drohung, das war ein Versprechen.

text by s.c.h.

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