Sonntag, 9. Januar 2011
Erledigtes und Unerledigtes- oder: Warum es To-do-Listen eigentlich gar nicht geben sollte
Anstatt mir für das neue Jahr wieder mehrere Vorsätze zu machen, die ich dann mit großer Wahrscheinlichkeit doch nicht umsetze(n kann), habe ich mir dieses Mal im Vorfeld des Jahreswechsels etwas anderes überlegt: Ich mache mir eine Liste mit Dingen, die ich in meinem Leben noch umsetzen/ angehen will.

Eigentlich hörte das sich ja ganz einfach an: Denn schließlich habe ich noch ein paar Wünsche und Träume. Doch dann beginnt das Abwägen: Will ich das wirklich noch unbedingt tun- oder ist mir Anderes, das nicht so lange bis zu seiner Verwirklichung warten kann, nicht doch wichtiger?

Auf einmal fallen mir auch einige andere Dinge ein, die ich vielleicht doch einmal tun will und die bisher nicht zu meinen Zielen gehörten.

Man könnte es auch eine Bilanz nennen. Einen Zwischenstop, bei dem Einiges neu eingeordnet wird.

Und dabei kommen erstaunlich komische oder kuriose "Vorsätze" heraus, für die manchmal nicht einmal der Ehepartner immer Verständnis aufbringen kann.

Aber eigentlich soll micht die "To-do-Liste" ja an etwas ganz anderes erinnern:

Daran, dass ich mir nicht immer die Zeit nehme(n will/ kann), das zu tun, was mich im Moment glücklicher machen würde als das, was ich gerade tue.

Daran, dass das Leben an sich endlich ist und daran, dass es viel kürzer sein kann, als man denkt.

Daran, dass es eigentlich gar keine "To-do-Listen" geben sollte, weil alles, was bereits erledigt wurde, nicht unerledigt bleiben muss.

Daran, dass wir glauben, planen zu können- und doch nicht die geringste Ahnung haben von dem, was kommt.

- memento mori-


text by s.c.h.

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