Donnerstag, 10. Februar 2011
Der Luxus des Außergewöhnlichen
Wenn man etwas Schönes für längere Zeit nicht genießen konnte, dann ist es immer besonders, wieder damit anzufangen. Sich über die Sonnenstrahlen zu freuen, während man auf der Parkbank sitzend schmökert oder einfach mal gar nichts zu tun- was braucht man mehr?
Sich selbst wieder einmal etwas zu gönnen, worauf man aus Zeitgründen verzichtet hat. Wieder einmal etwas aus reinem Egoismus heraus zu tun, sich zu verwöhnen. Und das alles gebührend und ausgiebig genießen.

Dinge, die man nicht immer bekommt, sind besonders.
Doch irgendwann verfliegt der Zauber des Luxuriösen, des "Ich-kann-mir-das-leisten-und-freue-mich-darüber". So wie man nach mehr oder weniger rigorosem Sparkurs beginnt, sich ab und an teurere Dinge zu leisten.
Und irgendwann feststellt: Ups, das ist ja gar nicht mehr so besonders. Der teure Käse gammelt irgendwann im Kühlschrank vor sich hin, weil man ihn in letzter Zeit doch irgendwie viel zu oft gekauft hat und schmeckt gar nicht mehr so toll wie in der Erinnerung. Der Großeinkauf im Nachbarland wird zu etwas Banalem, wenn man ihn öfters als halbjährlich wiederholt. Und wenn man etwa einen Monat lang im Urlaub rein gar nichts getan hat außer faulenzen, gibt es doch nichts Schöneres, als der lauernden Langeweile wieder entkommen und arbeiten gehen zu können.
Wahrscheinlich sterben so viele Leute laut Sprichwort daheim, weil ihnen wirklich die Decke auf den Kopf fällt ?!?

All die verlockenden Dinge sind, wenn sie in Reichweite kommen, plötzlich weniger interessant und begehrenswert- das gilt nicht nur für Frauen/Männer, sondern auch für jegliche Konsumgegenstände. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1) Immer mehr, wobei sich die Spirale dann auch unaufhaltsam immer weiter dreht und man wirklich immer noch mehr haben möchte

oder

2) Verzicht, um das Eigentliche, das Besondere der Dinge wieder wahrnehmen zu können.

Was wiederum im Hinblick auf den Menschen an sich- ein egoistisches Wesen, das den Mund von was auch immer nie voll genug zu bekommen scheint- nicht gerade einfach ist. Aber dafür mit dem unbezahlbaren "Sich-auch-an-den-kleinsten-Dingen-echt-riesig-freuen-zu-können-Gefühl" belohnt wird. Ehrlich.

text by s.c.h.

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danke
du hast so recht ich bin dankbar für letzten samstang an dem ich solch einen moment spüren konnte dankbar für das besondere zwischenmenschliche das ich so vermisst habe und was mich glücklich gemacht hat danke für solche momente mit einem menschen der sich krummacht für einen und trotzdem nichts zurück verlangt

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